Die Netzabdeckung in Österreich im Vergleich
Österreich gehört zu den Ländern, in denen das Mobilfunknetz sehr gut ausgebaut ist. Viele, vor allem größere, europäische Nachbarländer schauen oft mit einem neidischen Auge auf unsere schnellen Handynetze. Der gute Ausbau in Österreich liegt vor allem daran, dass unser Land vergleichsweise klein ist und es viele Ballungsräume gibt. Somit ist es für die einzelnen Netzbetreiber leicht, ein stabiles und flächendeckendes Handynetz zu realisieren.
Apropos „flächendeckend“: Wer hat denn nun das beste Netz in ganz Österreich? Und welche Mobilfunkanbieter mit eigener Infrastruktur gibt es überhaupt?
In diesem Beitrag geben wir Antworten auf diese und noch weitere Fragen.
Inhalt
Die Netzabdeckung in Österreich
Von welchen Faktoren ist die Netzabdeckung abhängig?
Wie bereits in der Einleitung erwähnt, haben kleine Länder meist eine gute Netzabdeckung. Logisch: Hier muss vergleichsweise weniger investiert werden und mit einem einzigen Masten ist gleich eine große Bevölkerungsgruppe versorgt.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Topographie.
Am leichtesten erstellt man ein stabiles Handynetz dort, wo das Gelände flach ist und keine Hindernisse im Weg stehen. Ideal ist auch, wenn ein Masten auf einem Berg steht und von dort aus das darunterliegende Tal mit Mobilfunk versorgt wird.
Ungünstig wird es in sehr hügeligen Gegenden mit wenig Einwohnern, bzw. in Großstädten wo es neben vielen kleinen Gassen sehr hohe Häuser gibt.
In der folgenden Karte (Screenshot von senderkataster.at) sieht man, dass alleine in Wien innerhalb der Ringstraßen mehr als 40 Masten stehen:
Zoomt man etwas aus der Karte heraus, wird es noch krasser:
Um die Situation in der Stadt mit ländlichen Gebieten vergleichen zu können, sehen wir im nächsten Bild die Gemeinde Grafenstein in Kärnten. Bei der (ungefähr) gleichen Zoomstufe wie auf dem 1. Screenshot sehen wir hier nur 5 Masten:
Last but not least: Die Netzabdeckung ist auch von dem Willen der Mobilfunkbetreiber abhängig. Dort wo es potentiell viele Kunden gibt, wird das Netz schneller und besser ausgebaut sein als dort, wo auf 1 km nur wenige Einwohner kommen.
Welche Mobilfunkanbieter mit eigener Infrastruktur gibt es?
Denkt man an den österreichischen Mobilfunkmarkt, so fallen einem normalerweise viele Anbieter ein: A1, HoT, YESSS!, Drei, T-Mobile, bob, etc.
Hier sollte man jedoch nicht die Anbieter mit eigener Infrastruktur mit denen vermischen, die die Infrastruktur eines anderen Unternehmens verwenden.
In Österreich gibt es auf dem ganzen Bundesgebiet nur 3 Anbieter mit eigener Infrastruktur:
- A1 Telekom Austria
- Drei Hutchison Austria
- T-Mobile Austria
Alle anderen Anbieter (beispielsweise Saturn Mobil, Krone mobil, YESSS!, bob, educom, HoT, etc.) loggen sich nur in das Netz eines der oben genannten Anbieter ein.
Die Liste aller „virtuellen Anbieter“ (inklusive Informationen darüber, welches Netz eigentlich verwendet wird) gibt es bei Wikipedia.
Die Netzabdeckung in Österreich im Vergleich
Als Quelle für den folgenden Vergleich haben wir uns die Netztests von Futurezone und CHIP.de ganz genau angesehen.
1. A1
Der klare Testsieger war, ist (und bleibt vorerst auch vermutlich) A1. Die Telekom Austria AG hat ein hervorragendes Netz und auch wenn man am Berg Ski fährt oder eines der vielen Täler in Tirol besucht, so hat man meist eine ideale Netzqualität.
Um die Netzabdeckung im Extremfall zu testen, wurden die Netze auch in Zügen getestet. Zwar hat beim Telefonieren der Mobilfunker Drei die Nase vorne, beim Surfen ist A1 in Zügen jedoch deutlich besser.
Auch bei der neuen Mobilfunktechnologie LTE ist A1 an erster Stelle: Beim Netztest von CHIP.de wurden Durchschnittswerte von mehr als 52 Mbit/s erreicht.
A1 liegt auch deswegen an erster Stelle, da der Anbieter als einziger die Technik Voice-over-LTE unterstützt. Bei allen anderen Anbietern muss das Handy vor dem Aufbau eines Anrufs ins 2G-Netz wechseln, was oft mehr als 5 Sekunden dauern kann.
Die Netzabdeckung von A1 kann auf der offiziellen Webseite angesehen werden.
2. Drei
Vor einigen Jahren war das Netz von Drei noch vergleichsweise schwach ausgebaut. Seit der Fusion mit Orange im Jahr 2013 kamen jedoch immer mehr Sendemasten dazu und rasch entwickelte sich der kleine Anbieter zu einem der größten in Österreich.
Auch Drei ist bei der Netzabdeckung sehr gut, kann mit A1 jedoch knapp nicht mithalten. Was die Internetgeschwindigkeit betrifft, so ist Drei auch etwas langsamer als A1: Im Durchschnitt schaffte man im CHIP Netztest eine Geschwindigkeit von 51,3 Mbit/s.
War Drei anfangs vor allem in Ballungszentren die ideale Wahl, so hat man mit dem Anbieter mittlerweile in ganz Österreich einen kontinuierlich guten Empfang.
Auch Drei bietet auf der Webseite eine Netzabdeckungs-Karte.
3. T-Mobile
In vielen verschiedenen Tests (auch zB. hier) erreichte T-Mobile den letzten Platz.
Da die 3 Mobilfunkanbieter jedoch tatsächlich sehr knapp beieinander liegen, heißt das noch lange nicht, dass es sich bei T-Mobile jetzt automatisch um einen schlechten Anbieter handelt.
Vielmehr bedeutet es, dass das Unternehmen bei wichtigen Kennzahlen einfach nicht so gut abgeschnitten hat, wie die anderen beiden Konkurrenten.
So war die durchschnittliche Geschwindigkeit bei T-Mobile im CHIP Netztest gerademal 42,7 Mbit/s. Das ist fast 10 Mbit/s weniger als bei Drei.
Obwohl T-Mobile in manchen Tests also den letzten Platz erreicht hatte, haben die Tester von CHIP erwähnt, dass T-Mobile bei der Verbesserung gegenüber dem letzten Jahr jedoch auf Platz 1 liegt!
Die Netzabdeckungs-Karte von T-Mobile findest du auf der offiziellen Webseite.
Fazit: Die Netzabdeckung in Österreich
Die Netze in Österreich entwickeln sich ständig weiter. Vor wenigen Jahren wäre es noch nicht einmal im entferntesten denkbar gewesen, dass man am Land in Österreich mit 50 Mbit/s oder mehr surfen könnte – mittlerweile ist das in vielen Gemeinden Realität!
Für welchen Anbieter man sich jetzt entscheiden sollte, kann man pauschal nicht beantworten, schließlich sind noch weitere Faktoren wichtig.
Zwar ist A1 technisch gesehen noch immer der beste Anbieter in Österreich – verglichen mit T-Mobile und Drei sind die Tarife jedoch deutlich teurer. Für Kunden empfiehlt es sich, Preise zu vergleichen, einen Netztest auf der Seite des Anbieters durchzuführen und sich anschließend für ein attraktives Angebot zu entscheiden.
Ist man mit dem Netz nicht zufrieden, hat man oft sogar das Recht, den Vertrag vorzeitig zu kündigen.